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Mangoblüte

17:48 Uhr – Fake Flowers heißt eines der neusten Biere von Blech.Brut, ein Double New England IPA. Ich erwarte ein cremiges, helles, extrem hopfenfruchtiges Bier mit starken 8,3 Prozent Alkohol. Die 440ml-Dose ist mit einem Muster von in sich übergehenden Rauten geschmückt, die unten eher orange und rostrot sind, nach oben immer mehr ins Grüne und Blaue übergehen. Blumen kann ich nicht erkennen, aber vielleicht stellen die Rauten ja Teile von ganz billig gemachten Plastikblumen dar.

Dunkelgelb und ganz gleichmäßig trüb füllt das fränkische Bier das halbe Glas, die andere Hälfte wird von einem Schaumberg gefüllt, der extrem fest, fast schnittfest, und stabil ist. Der atemberaubende Duft weht mir schon aus einiger Entfernung entgegen. Mango ist das erste, was ich ganz klar erkenne. Dazu kommen Pfirsich, eine Mischung von Zitrusfrüchten und sogar ein Hauch Vanille. Irgendwie riecht es auch leicht parfümiert.

Der Antrunk bleibt fruchtig, aber die erwartete Süße kommt nicht zum Vorschein. Von den ganz süßen Früchten kommen wir jetzt eher zu Orangen, etwas säuerlicher Ananas und noch festen Aprikosen. Dazu kommt eine ordentliche Bitterkeit die an Harz und Grapefruit erinnert. Das Bittere ist vor allem am Gaumen sehr präsent, aber durch die fruchtigen Noten sehr angenehm. Und vor allem wird der hohe Alkoholgehalt darin sehr vornehm verpackt.

Diese weiche, überreife Schwere ist wirklich faszinierend. Obwohl das fruchtige Bier erfrischend erscheint, ist es keineswegs ein Durstlöscher, den man schnell mal wegtrinkt. Die komplexen Bittertöne machen es besonders spannend, irgendwie hat man den Eindruck, ein besonders naturnahes Getränk zu sich zu nehmen. Toll, wie die Aromen von es schaffen, mich glauben zu lassen, dass ich eine besonders gute Mango-Zitrus-Mischung im Mund habe, obwohl ich ja weiß, dass in diesem Bier weder Mango, noch Zitrone noch Grapefruit drin ist.

Der Abgang ist richtig weich und knackig bitter und erinnert an Zitrusschalen, Grapefruit, unreifes Steinobst und Tannennadeln. Diese Aromen bleiben auch danach im Mund, vor allem interessanterweise am Gaumen. Dazu kann ich den Nachgeschmack von Schwarztee ausmachen.

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