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Roggenbrot

19:28 Uhr – Vor Weihnachten hat mich das Festbier der Adlerbrauerei Hundersingen überzeugt, darum wage ich mich jetzt an die nächste Stufe: Das naturtrübe Roggenbier. Auf dem Etikett der Euroflasche dominieren Braun und Dunkelgrün, mit dem kleinteiligen Logo in der Mitte sieht das doch alles sehr altbacken aus. Ein Bier also, bei dem die inneren Werte die Chance haben, voll und ganz zu überzeugen.

Extrem lebendig ist es auf jeden Fall, das Bier aus der Nähe von Sigmaringen: Das Einschenken braucht dank des vielen Schaumes seine Zeit, unten im Bier ist ein Meer von recht großen Kohlensäurebläschen zu sehen. Aber zunächst zurück zum üppigen Schaum. Der ist extrem feinporig und legt sich wie ein dunkelweißes Kissen auf das Bier, das Licht schimmert schön in der Krone. Das Bier selbst ist matt kupferfarben und recht trüb.

Durch den dichten Schaum dringt nur wenig in Richtung Nase. Das, was ankommt, hat eine deutliche Hefenote, der säuerliche Malzgeschmack erinnert an frischen Brotteig.

Dieser Eindruck setzt sich auch im ersten Schluck fort: Ein sehr dickes, hefelastiges und brotiges Getränk mit genau 5 Prozent Alkohol. Mit dieser leichten Säure, ich glaube, dass die vom Roggen kommt, behält sich das Bier im süßen Malzkörper aber noch einen Schuss Frische. Das tut ihm gut.

Auch im Abgang zeigt sich die Säure zusammen mit einer ganz leichten, grasigen Herbe am Gaumen. Der süßliche, hefige Nachgeschmack mit Aromen von Nelke und Banane erinnert jetzt doch sehr an Weizenbier. Durch ein süßes Überbleibsel im Mund läuft schnell der Speichel zusammen. Ein gutes Bier mit Sättigungspotenzial!

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