18:24 Uhr – Ich bin ja nicht so der Halloween-Typ. Aber als ich gerade in meinem Biervorrat gestöbert habe, und dieses Mischgetränk mit Rote Beete gefunden haben, dachte ich, dass das ja irgendwie schon auch ganz gut zu heute passen könnte. Also her mit dem Room 19, einer Kooperation der Braumanufaktur Hertl, Straßenbräu Berlin und Frigeist Bierkultur. Zu 95 Prozent besteht das 4 Prozent starke Getränke aus Weizenbier, zu 5 Prozent eben aus Rote Beete Saft.
Auf dem knalligen Etikett dominieren leuchtendes Lila und Neongrün. Neben einem Fernsehturm sind drei Menschen mit Mund-Nasen-Schutz und anderen Schutzutensilien sowie diverse Viren zu sehen. Corona hinterlässt auch in der Craft-Beer-Szene seine Spuren.
Optisch ist das Bier natürlich interessant, aber lange nicht so dunkelrot, wie ich es erwartet hätte. Stattdessen gefällt es mir in einem dunklen – aber sehr glänzenden – Kupferrot. Die Flüssigkeit ist zwar trüb, wirkt aber sehr elegant und keineswegs schmutzig oder erdig. Die Schaumkrone, die von wilder Kohlensäure genährt wird, ist üppig, lebhaft und hellrosa glitzernd.
In der Nase ist die Rübe dann doch recht gut zu erkennen. Der ganz typische, etwas erdige Geruch erinnert natürlich unweigerlich an Gemüse, harmoniert aber auch schön mit einem etwas süßlicheren Nebenduft.
Auch im Antrunk ist der Rote Beete-Geschmack gleich wieder da, auch hier aber in einem erträglichen Maße. Viel auffälliger ist jetzt etwas anders: Es handelt sich offensichtlich um ein Sauerbier! Das ist schon spannend, wie sich hier eine fruchtig-süße Säure, das erdig-gemüsige der Roten Beete und eine leichte Herbe zu seinem recht stimmigen Gesamtbild zusammentun. Das war so nicht zu erwarten.
Auch wenn das jetzt vielleicht nicht gerade meine Lieblingsgeschmacksrichtung beim Bier wird – gut, es mal probiert zu haben!