14:57 Uhr – Seit gestern ist Frühling, da ist es höchste Zeit für ein bisschen Daydrinking auf meinen Balkon. Auch wenn der Wind noch kalt und die Sonne schwach ist und ich deshalb noch eine Jacke brauche, eröffne ich die Balkonbier-Saison 2021 mit dem Saison von Heidenpeters aus Berlin. Das ist, wie auch meine letzten Biere der Brauerei, in einer silbernen Dose versteckt, bedruckt ist sie in Orange. Neben Gerstenmalz, Weizenmalz und Hopfen sind in dem naturbelassenen Bier auch Koriandersamen und Orangenschalen verbraut. Das kenne ich eher vom Witbier, gebe aber auch diesem Saison eine Chance.
Zumindest das erste Glas ist extrem klar und hat sehr viele große Kohlesäurebläschen zu bieten. Bedeckt ist das hellgoldene Getränk von deiner feinen, fingerbreiten und sehr stabilen weißen Schaumschicht. Es riecht nach hellem Malz und ganz leicht nach säuerlicher Zitrusfrucht und einer Spur von Gewürzen.
Der Antrunk ist trocken, wie es sich für ein Saison gehört, und etwas bitter. Die Bittere der Orangenschalen kommt hier extrem durch, von der restlichen Frucht bleiben aber kaum süße oder zitrusartige Aromen übrig. Das ist zusammen mit der Trockenheit etwas anspruchsvoll für den Biergenuss am Nachmittag.
Der Körper ist mit 4,7 Prozent Alkohol recht leicht, aber trotzdem geschmackvoll. Durch die deutliche Herbe und seine extreme Spritzigkeit ist das Saison herrlich erfrischend. Nach und nach kommt auch ein bisschen mehr von der Orange durch, aber immer noch versteckt hinter der grasigen Herbe.
Im Abgang kommt noch mehr Bitterkeit zu Tage, die sich aufgrund des leichten Malzkörpers vollumfänglich entfalten kann. Der Nachgeschmack ist sehr trocken, schon an der Grenze zum Unangenhmen, und mit einem Hauch von Orangen doch noch leicht aromatisch.