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Schwarze Weisse

16:57 Uhr – Heute möchte ich euch mal wieder ein selbstgebrautes Bier vorstellen. Die Idee war, eine Schokobanane in Bierform zu komponieren. Mit viel dunklem Röstmalz sollten die Aromen von Schokolade ins Bier kommen. Vergoren habe ich mit deiner Hefe aus Weihenstephan, die zusammen mit dem hellen Weizenmalz für intensive Bananenaromen sorgen sollte. Beim Hopfen habe ich mich für die Sorte Columbus entschieden, deren Noten in Richtung Vanille und Karamell nachgesagt werden.

Schon bei den ersten Geschmacksproben habe ich bemerkt: Das ist keine flüssige Schokobanane geworden. Sondern einfach nur ein sehr dunkles Weizen. Auch wenn die eigentliche Idee nicht geklappt hat, ist es eben doch Bier geworden. Und das heißt jetzt Schwarze Weiße. Die kleine Steiniflasche ist auch passend mit einem schwarz und weiß geteilten Etikett beklebt, das sehr minimalistisch beschriftet ist.

Das Weizenbier ist absolut blickdicht und fast komplett schwarz. Nur ein leichter Mahagonischimmer zeigt sich im Licht. Bedeckt ist es von einer stiltypischen, üppigen Schaumkrone. Die ist cappuccinofarben und sehr feinporig, wird allerdings von großen Einschlüssen durchbrochen.

In der Nase landen intensive Röstaromen, die tatsächlich an sehr, sehr dunkle Schokolade oder eben Kakao erinnern. Eine Note von Getreide führt auch zu Schwarzbrot oder Getreidekaffee. Vielleicht hört es sich komisch an, zu lesen, dass etwas cremig riecht, mir kommt aber der Geruch von solchen Sahnebonbons in den Sinn.

Der Antrunk der Schwarzen Weisse ist längst nicht so üppig, wie die Optik vorgaukelt. Leicht trifft das 6% starke Dunkelbier auf die Zunge, von Cremigkeit oder gar Brotigkeit keine Spur. Die Schokolade ist vorhanden, aber eher zurückhaltend, es fühlt sich an wie in Wasser aufgelöstes Kakaopulver. Dazu kommen die Röstaromen von dunklem Brot und eine spur von trockenem Holz.

Und dann endlich doch noch: Ein Hauch von Banane!

Der Abgang ist nach wie vor recht leicht, eine dezente Röstherbe setzt sich an den Gaumen. Diese bleibt auch danach im recht trockenen Mund, in dem unter holzigem Geschmack langsam der Speichel zusammenläuft. Und siehe da – auch ein Hefefilm mit leichtem Bananengeschmack legt sich auf die Zunge.

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