16:57 Uhr – Nochmal ein Fläschchen vom letzten Mexiko-Urlaub, aber so langsam aber sicher gehen sie aus. Heute gibt es ein Tulum Lager aus dem Hause Cerveceria Gran Arrecife Maya, was übersetzt so viel bedeutet wie Brauerei des großen Maya-Riffs. Wie es sich für ein Riff gehört, ist auf dem weißen Etikett eine schwarze Meeresschildkröte zu sehen. Das ist sehr dezent und bringt mit dem goldenen Rand und den türkisfarbenen Akzenten einen hauch von modernem Design auf die Flasche.
Das besondere an diesem Bier bzw. an dieser Brauerei, die meines Wissens nach nur dieses eine Bier braut, ist, dass das eine Organisation ist, die sich um den Umweltschutz, vor allem um den Schutz des Meeres kümmert. Wenn sich das mit einem Bier verbinden lässt, ist das vorbildlich – und gerade in einem Land wie Mexiko äußerst lobenswert. Die Sache wird dadurch noch richtig rund, dass das Tulum Lager mit Meerwasser gebraut wurde. Vermutlich mit aufbereitetem, sonst könnte das gleich eine salzige Angelegenheit werden.
Im Glas sieht das Bier halt leider so aus, wie amerikanische Lagerbiere gerne mal aussehen: Sehr hell, extrem dünn und quasi gar kein Schaum. Das mag ja toll sein für den Strand, aber Lust macht der Anblick gar nicht. Der Geruch ist angenehm malzig und von einer Intensität, die doch auf das 4 Prozent starke Bier und nicht auf gelbliches Wasser schließen lässt.
Auch der Geschmack ist zu meiner Überraschung ziemlich vollmundig und sehr würzig, damit hätte ich nicht gerechnet. Erfrischende Aromen von Kräutern, Hopfen und sogar ein bisschen Minze vertragen sich mit ihrer leichten Herbe sehr schön mit der leicht malzigne Grundsüße des Lagers. Nach dem schwachen ersten optischen Eindruck dann doch noch ein sehr gelungenes, helles Lagerbier von der mexikanischen Karibikküste, das bei 30 Grad am Strand mit Blick auf das Meer wahrscheinlich noch besser schmecken würde.