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Von der Nordseeküste

16:47 Uhr – Meine kleine Bierreise führt mich heute mal wieder in die Niederlande, zu Jopen nach Haarlem. Das liegt vor den Toren Amsterdams und nur einen Katzensprung von der Nordseeküste entfernt. Das mag den Namen Northsea IPA erklären, der auf dem hauptsächlich orangenen Etikett geschrieben steht. Gebraut ist es mit Gerstenmalz, Hafer und amerikanischem Hopfen.

Das bernsteinfarbene IPA ist völlig gleichmäßig trüb und wird von viel Kohlensäure durchzogen, die für eine extrem feine, sehr stabile dunkelweiße Schaumschicht sorgt. Ein erfrischender Hopfenduft von tropischen Früchten schlägt einem entgegen, der keine Zweifel offen lässt, dass hier einiges an Herbe im Glas steckt. Säuerliche dunkle und rote Beeren, unreife Ananas, aber auch ein Hauch von Karamell und süßem Teig machen Lust auf den ersten Schluck.

Hervorragend und längst nicht so bitter wie erwartet! Ein vollmundiger Malzkörper (6,5%) gefällt mit einer leichten Harzigkeit, die aber auch von einer dezenten Süße umspielt wird. Komplettiert wird das waldige Geschmackserlebnis zunächst von den Hopfenaromen, die an Kiefernnadeln, Baumrinde und frisches Moos erinnern.

Etwas Steinobst wie Aprikose zeigt sich auch noch, die Hopfentöne werden nach und nach fruchtiger, mit ihrer Bitterkeit erinnern sie an Orange oder Grapefruit. Das wird vor allem im Abgang – und noch mehr – im langen Nachgeschmack deutlich. Sehr spannend ist, dass erst kurz nach dem Schlucken plötzlich getrocknete Aprikosen, etwas Apfel, ein bisschen Karamell und ganz zarte Röstaromen dazu kommen. Wirklich interessant, wie sich das Bier nochmal verändert, als es schon fast vorbei ist.

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