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IPA aus Stahl

15:00 Uhr – Beim Biersommelier-Kurs im Herbst war auch Christian aus der Schweiz dabei, der Besitzer, Chef und Brauer von Stahler Bier im schweizerischen Grossdietwil. Die meisten seiner Sorten haben wir schon direkt probiert, ein Fläschchen vom India Pale Ale hab ich aber noch im Keller stehen gehabt. Heute ist es fällig.

Die Flasche mit dem grünen Kronkorken ist mit einem auffälligen Etikett beklebt. Vor allem das groß und gelb geschriebene Wort Bier fällt unausweichlich ins Auge. Eigentlich sehr schlicht, aber eben deshalb sehr aufgeräumt, klar und hübsch. Mit 7,5 Prozent Alkohol und 70 Bittereinheiten scheint dieses Bier für diese Tageszeit doch recht wuchtig zu sein, aber das schaffe ich schon.

Dunkel bernsteinfarben mit Kupferschimmer, leichter Trübung und deutlich sichtbarer Kohlensäure liegt das IPA aus der Schweiz wunderschön unter einer extrem feinporigen, festen und cremefarbigen Schaumschicht. Leicht fruchtige Aromen von Ananas und Orange kommen in die Nase, aber auch harzige und waldige, herbe Töne, die eine gute Portion Hopfenbittere ankündigen.

Diese ist im ersten Schluck dann gar nicht so heftig, denn ein süßlicher Geschmack, der an Kekse und getrocknete Früchte erinnert, hält den Hopfen gut im Zaum. Zudem bringt das Gerstenmalz hier wunderbare Karamellaromen mit einer leichten Röstnote ins Spiel.

Im Mund ist das India Pale Ale schon sehr voll und schwer, den Alkohol merkt man aber nicht. Tropische Aromen, vor allem Grapefruit, sorgen für einen dezent fruchtigen Charakter. Auch ein Hauch von roten Johannisbeeren und Litschi huscht mir über den Gaumen.

Im Abgang schlägt dann der Hopfen richtig zu: Zwar weich – aber doch bitter – zeigen sich waldige, leicht moosige und holzige Töne. Im Nachgang wird der Gaumen ziemlich trocken, ein sehr angenehmer Geschmack von Süßholz und Orangenschalen legt sich in den Mund.

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