20:54 Uhr – Meine vorerst letzte Flasche von Klier-Bier aus Ettensberg ist das Zwickel hell naturtrüb. Auch diese Bügelfalsche aus der Allgäuer Kleinstbrauerei ist nur spärlich mit einem Halsetikett beklebt. Aber inzwischen weiß ich ja, dass man sich bei Markus Klier in Normalfall auf die inneren Werte verlassen kann
Was für ein Anblick! Bernsteinfarben bettet es sich unter eine perfekte, extrem weiße und cremige Schaumkrone, ein langsamer Hefeschleier durchzieht die Flüssigkeit. Der leichte Geruch ist hefesüß und erinnert an frisches Hefegebäck. Dazu kommen neben typischer Bierwürze auch ganz leichte, fruchtige Töne, die ich nicht näher definieren kann.
Der Antrunk ist im ersten Moment relativ rau und leicht, doch sofort legt sich ein weicher Hefefilm an jede erdenkliche Stelle des Mundes. Das Bier fühlt sich fast wie ein Hefeweizen an, schmeckt aber nur ein kleines bisschen so. Ganz eindeutig sind die Bananenaromen (außergewöhnlich für diesen Bierstil), dazu kommen Spuren von rotem Apfel und Mandarine.
Im Abgang zeigt sich eine kurze, leicht säuerliche Herbe, die wieder an Äpfel erinnert. Der Nachgeschmack ist von einer trockenen Hefeschicht auf der Zunge geprägt. Durch die Süße lässt es sich zwar gut trinken, die viele Hefe und eben diese schwere Süße ermüden den Trinker aber schnell. Ein Bier für einen wilden Kneipenabend ist das eher nicht, für ein, zwei gemütliche Fläschchen allemal.