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Amaris, die bittere Liebelei

18:36 Uhr – Heute freue ich mich mal wieder auf einen Bierstil, der von der Riegele BierManufaktur aus Augsburg neu interpretiert wird. Es geht um das klassische Pils, das in der Craft-Beer-Linie der Brauerei Riegele Amaris 50 heißt, feinherbe Vorfreude verspricht und ein Imperial Pilsener ist, obwohl es nur 5 Prozent Alkohol hat. Die Zahl 50 im Namen verdankt es 50 Bittereinheiten, was für ein Pils schon recht üppig wäre.

Die 0,66 Liter Flasche sieht mit dem hellen Etikett und seinen grünen Akzenten schlicht und schick aus. Vor allem das absichtlich schräge Halsetikett gefällt mir, ebenso das Wasserzeichen des Brauereigebäudes samt Schornstein und Maibaum.

Bis zur Unterkante der schöne, weißen Schaumkrone sieht das noch aus wie ein stilechtes Pils. Dann wird es aber dunkel – also satt goldfarben – und vor allem trüb. Nichtdestotrotz sieht es natürlich sehr gut aus.

In die Nase gelangen sofort intensive, säuerliche Früchte wie Grapefruit, Mandarine und Orange. Dazu sorgt eine Mischung von getrockneten Kräutern für eine herbe und frische Vorankündigung.

Der Antrunk ist ebenfalls hocharomatisch. Die Zitrusfrüchte sind weiterhin klar vorhanden, begleitet von einer angenehmen Hopfenherbe, die zwar schon bitter ist, aber nichts überstrahlt. Das Mundgefühl ist trocken, dennoch ist ein Hauch von Süße zu schmecken, sodass das Pils recht wuchtig wirkt. Meine Erwartungen werden mindestens erfüllt.

Im Abgang wird die Herbe noch deutlicher und einnehmender. Von den Früchten sind nur noch die bitteren Schalen übrig, die Kräuter kommen wieder vermehrt in den Fokus. Der Nachgeschmack ist zunächst zitrusfruchtig, mit einem Hauch von kaltem Kräutertee und Pfeffer. Dann schlägt die trockene Bittere voll zu, der Gaumen fängt an sich – gefühlt – zusammenzuziehen. Ein tolles Gefühl, dass sich dank der großen Flasche noch ein paar mal wiederholen lässt.

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