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Bock im Sonnenschein

16:35 Uhr – Der Sonntagmittag schwenkt langsam von sonnig nach grau, der perfekte Zeitpunkt, um sich ein bisschen kalifornische Sonne ins Glas zu holen: Die Bayreuther Brauerei Maisel & Friends hat zusammen mit Figueroa Mountain Brewing aus Buellton einen Maibock namens Bockville gebraut, den ich heute gerne testen möchte.

Auf dem Etikett steht in knalligem Gelb der Name des Bieres, daneben schaut ein stattlicher Bock den Trinker an. Die grün-graue Landschaft lässt sich für mich weder Franken noch Kalifornien zuordnen, es sind steile Berge, Nadelwald und eine Ansiedlung samt Windrad zu sehen. Wilder Westen in Oberfranken vielleicht.

Die deutsch-amerikanische Co-Produktion ist hellgolden und völlig klar. Im Licht lässt sich schwach etwas Kohlensäure erkennen. Der weiße Schaum ist ein zartes Pflänzchen, das sich schnell zu einer dünnen Schicht zurückzieht.

Der Geruch ist toll und führt einen wirklich ins Sonnige: Zwar kündigt sich das Bier mit einer den 7,3 Prozent Alkohol entsprechenden Wucht und Würzigkeit an, am auffälligsten sind aber die intensiven und frischen Fruchttöne nach Limette, Orange, unreifem Pfirsich und Mango. Ein Maibock muss ja ein wenig hopfig und lieblich sein, in dieser Stärke ist es aber schon etwas besonders.

Im Mund kommt das Bockbier sehr rund und lieblich an. Die Fruchtigkeit und der helle Malzkörper sorgen für eine leichte Süße, dank der frischen Zitrusnoten und leichter Säure bleibt das Bockville aber gefährlich erfrischend. Weil das Bier so leicht wirkt, schlägt die Herbe immer mehr durch und auch eine leichte Alkoholnote macht sich bemerkbar.

Im Abgang – und das ist wirklich spannend – wird das Bier nicht etwa bitterer, sondern eher wieder etwas süßer. Die Zitrusfrüchte, vor allem aber Pfirsich und Mango, zeigen sich nochmal. Der Nachgeschmack ist säuerlich mit deutlicher Alkoholnote. Ein süffiges, spritziges und fruchtiges Starkbier, das man aber nicht fürchten muss, weil es eben auch seinen hohen Alkoholgehalt deutlich zeigt.

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