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Gelber Bock

16:32 Uhr – Das Frühsommergewitter bringt frische, kühle Luft durchs Fenster und macht auch ein bisschen Lust auf ein sonntägliches Bier. Da es ohnehin höchste Zeit ist, dass ich euch meine neuste Kreation vorstelle, passt das ganz gut jetzt.

Das helle Bockbier habe ich bereits im letzten Oktober gebraut und dann richtig lange gelagert. Vergoren ist es mit einer böhmischen Lagerhefe, es ist also ein untergäriges Bier – wie es Bockbiere in Deutschland eben üblicherweise sind. Die eine Hälfte des Suds habe ich zum Amelanchierbier weiterverarbeitet, aus der anderen Hälfte ist der Gelbe Bock geworden. Warum Gelber Bock? Nun, nach der langen Reifezeit habe ich das Bier kurz vor dem Abfüllen in die Flaschen mit zwei Hopfensorten kaltgehopft, die Gelb im Namen tragen: Amarillo und Yellow Sub. Beides sind fruchtige Aromahopfen, die dem Bier eine frühlingshafte, frische Note verleihen sollten. Der Gelbe Bock ist nämlich ein Maibock.

Das Öffnen der Flasche wird von einem Zischen begleitet, auch am vielen, fluffig-weichen Schaum kann man sehen, dass Leben im Bier ist. Der Glanz aus dem Schaum setzt sich auch im bernsteinfarbenen, gleichmäßig getrübten Maibock fort. Der süße, fruchtige Duft ist sehr intensiv. Ich rieche Maracuja, weiche Aprikose und reife Mandarinen. Wahrlich der Geruch von Frühling – bei 6,2 Prozent Alkohol.

Der Antrunk ist durch die viele Kohlensäure recht prickelnd, so dass der erste Schluck fast etwas hart auf die Zungenspitze trifft. Sofort ist die Aprikose wieder da, auch die saftigen Mandarinen. Durch eine ganz leichte Hopfenherbe kommen auch Orangen ins Spiel, die dafür sorgen, dass es nicht zu zuckrig wird. So entsteht eine schöne Mischung aus einem vollmundigen, dicklichen Körper, spritziger Kohlensäure und erfrischenden Fruchtnoten.

Im Abgang wird die Süße der Aprikosen sogar noch etwas intensiver, dazu kommt eine ganz leichte Säure von Zitrusfrüchten. Erst im Nachgeschmack zeigt sich eine minimale Herbe im trockenen Mund. Der Speichelfluss startet sofort und wünscht sich den nächsten Schluck.

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