Zum Inhalt springen

Saison Barrique

17:49 Uhr – Für einen besonderen Tag habe ich mir das Saison Barrique von Dr. Gab’s aufgehoben. Und der heutige Donnerstag ist dann wohl spätestens jetzt ein besonderer Tag. Bei dem Bier handelt es sich um ein im Weinfass gereiftes helles Farmhouse Ale, auch Saison genannt. Die Flasche habe ich während der Biersommelier-Ausbildung vom Sommelierkollegen Samuel aus der Schweiz bekommen – und sie war schon damals eine Rarität. Ich hoffe, dass ihr die 18 Monate in meinem Kühlschrank nicht geschadet haben.

Die Flasche ist schwarz etikettiert, das Brauereilogo und die Beschreibung sind weiß. Der Name des Bieres sowie drei Holzfässer sind golden gefärbt. Der Zutatenliste ist zu entnehmen, dass neben Gerste auch Weizen und Roggen vermälzt und außerdem die Hefe mit zusätzlichen Zucker gefüttert wurde.

Absolut trüb und in einem matten Dunkelgold liegt das Bier aus der Schweiz im Verkostungskelch. Die weiße Schaumschicht hält nicht besonders lange, zurück bleibt aber ein dünner Film aus großen Blasen, der die Oberfläche gerade noch so bedeckt. Unten im Glas sammeln sich schnell die Ablagerungen, die teilweise dunkler sind als das Bier selbst und wie kleine Kristalle wirken.

In die Nase kommt ein fruchtig-süßer, aber vor allem saurer Geruch. Hier sind wir ganz nah an belgischem Sauerbier, ich meine auch Spuren der Brettanomyces-Hefe zu erkennen. Die Fruchtigkeit geht in Richtung helle Trauben, Apfel und Birne, aber auch zu festem Pfirsich und sogar ein Hauch von Ananas und Banane. Faszinierend!

Der Antrunk wirkt weich und extrem ausgewogen, was mich nach den vielen und sauren Aromen in der Nase ein wenig überrascht. Das Saison Barrique perlt sehr fein, eine Mischung aus säuerlichem Apfel und süß gekochtem Apfelkompott bestimmt den Geschmack. Dazu ein paar helle Trauben und ganz dezent die nussige Holzigkeit des Fasses.

Hinten raus lässt die Süße etwas nach und die Säure erhält einen herben, leicht kräuterbitteren Nebenspieler. Der zeigt sich vor allem im Abgang. Im Nachgeschmack dominiert die Säure, die jetzt sehr an trockenen Weißwein erinnert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert