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Das Hof-IPA

20:54 Uhr – Hach, dieses Bier macht direkt ein bisschen Fernweh. Nicht so richtiges Fernweh, mehr so ein Mittelstreckenfernweh. Es kommt nämlich aus Deutschnofen in Südtirol – und auf der Webseite der Brauerei Noppbräu erfährt man rein gar nichts. Außer den Weg zur Brauerei. Und der geht ab Bozen erstmal mit der Seilbahn nach Kohlern und dann auf zwei möglichen Routen nach Totes Moos. Dort muss man sich rechts halten, um über Weiher Spörl und Hof Spörl die Braustätte zu erreichen, die sich Hofschank nennt. Also vermutlich ein Bauernhof, auf dem am Wanderweg gebraut wird.

Vielleicht steckt in der Flasche mit dem gelben Kronkorken also ein Bier, an das man gar nicht so leicht rankommt. Ein IPA ist es übrigens. Auf dem sandfarbenen Etikett ist ein Haus mit vielen Fenstern zu sehen, aus dessen Dach zwei Gerstenähren wachsen. Unter dem Haus ragt eine riesige Hopfendolde nach unten, dazwischen steht der Name der Brauerei.

Die Flasche steht leider extrem unter Druck und schäumt sofort stark über. Es ist fast unmöglich, Bier ins Glas zu bekommen, weil der gesamte Flascheninhalt so schnell wie möglich raus will und im Glas erstmal nur Schaum landet. Das, was sich unter dem weiß glitzernden Turm zusammenfindet, ist eine bernsteinfarbene, trübe Flüssigkeit.

Der Geruch ist von einer gewissen Malzschwere geprägt, die von waldigen Hopfentönen und einer Spur von Zitrusaromen durchbrochen wird. Nicht zu intensiv, aber definitiv ein sehr interessanter Vorbote.

Der Antrunk ist leicht, das Bier hat auch nur 5,2 Prozent Alkohol. Gleich ist eine auffällige, grasige Herbe da, die schnell stärker wird. Leichte Fruchtnoten von Limette und harten Aprikosen schlagen ebenso schnell zu bitterer Grapefruit und trockenen Orangenschalen um. Diese Entwicklung macht das Bier schön fruchtig und tatsächlich zu einem recht typischen IPA – gerade eben auch, weil es so bitter ist. Ein ganz gutes Bier, dass ich so nicht auf der letzten Abbiegung vor dem Hof Wölf erwartet hätte.

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