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Eiertanz mit dem Wiener Tanzbär

17.35 Uhr – Der Tag im Homeoffice neigt sich dem Ende entgegen, höchste Zeit ein schönes IPA auf dem sonnigen Balkon zu genießen, während ich nebenher noch die letzten Mails des Tages im Auge behalte. Meine Wahl fällt auf ein Bier aus dem Hause Brew Age aus Wien, in meinem Kühlschrank wartet der Eier Bär auf seinen Einsatz.

Eierbär scheint laut Etikett ein raues Wort aus dem Wiener Jargon zu sein, und beim Bierbrauen geht es offenbar auch manchmal etwas rauer zu. Das Etikett ziert ein dunkelgrauer Bär, der Nase, Augen und Ohren auf einem weißen Eierkopf trägt. Richtig glücklich sieht er nicht aus, die Arme zieht er entschuldigend nach oben. Niedlich ist seine blauen Latzhose, auf der „I Herz (E)IPA steht. Die Hopfensorten Chinook, Cascade und Amarillo versprechen eine echte Fruchtschlacht. Spannend ist, dass das Bier bei außerordentlich warmen 35 Grad vergärt wurde.

Optisch habe ich zur Zeit einen Lauf: Auch der Eierbär ist ein ganz hübscher Kerl. Goldgelb, cremiger weißer Schaum und deutlich sichtbare Hefetrübe, die von den großen Kohlensäurebläschen verwirbelt wird. Der süß-fruchtige Duft kommt langsam aus dem Glas, es wird tropisch nach Mango und Maracuja, ein paar Beeren aber wenig Zitrusfrüchte. Fein.

Im Antrunk kommt ein ordentlicher Schwung sanfte Herbe dazu, was die kitschige Fruchtigkeit ein wenig abfedert. Der Körper ist voll und mit seinen 6 Prozent Alkohol auch stark genug, um diese Herbe schön einzubetten. Ein hervorragend süffiges Bier, das gut die Kehle hinabläuft, ohne auch nur ansatzweise wässrig zu sein. Die exotischen Fruchtaromen lassen, ich wiederhole mich, den strammen Körper vergessen. Im Abgang wird es dann nochmal herb, zu frischem Gras kommen säuerliche Stachelbeeren. Das haben sie gut gemacht, unsere Freunde aus Österreich!

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