19:11 Uhr – An Heidenpeters in Berlin Kreuzberg denke ich immer gerne. Johannes Heidenpeters, ursprünglich Künstler, braut dort im historischen Keller einer Markthalle sein Bier und schenkt es oben an einem Marktstand an 13 Zapfhähnen aus. Eine super Atmosphäre, und würde ich in der Nähe wohnen, wäre ich vermutlich sehr oft zum Einkaufen auf dem Markt.
Das Etikett ist sehr schick und vor allem aufgeräumt: Auf einer orangenen Fläche steht in schwarz und groß der Name des Bieres, darunter ist auf weißem Grund das schwarze Brauereilogo zu sehen und rechts steht das Kleingeschriebene in weiß auf einem schwarzen Balken.
Das Pale Ale ist wunderbar Dunkelgold, die lebhafte Kohlensäure ist gut sichtbar. Das Bier schimmert matt im Glas, und obwohl es unfiltriert ist, erscheint es ziemlich klar. Bedeckt ist es von reichlich cremefarbenem und extrem feinem Schaum. Eine Pracht!
Eine olfaktorische Pracht sind auch die tropisch-fruchtigen Töne, die mir in die Nase steigen. Ganz klar ist hier die frische Zitrusherbe von Grapefruit oder Zitronen im Spiel, aber eben auch die süße Frucht von Mandarinen und Mango. Nicht zu verachten aber eben auch die intensive, kräuterartige Hopfennote. Ich freue mich richtig auf den ersten Schluck.
Schön spritzig und leicht fließt dieser durch den immens standfesten Schaum in meinen durstigen Mund. Der Geschmack ist deutlich geerderter als der Geruch: Die Zitrusfrüchte sind noch in Form von leicht bitteren Orangenschalen vorhanden, es kommen nun aber auch waldige Töne von Kiefernnadeln, Harz und etwas Karamell dazu. Mit 5,3 Prozent Alkohol ein nicht besonders leichter, aber dennoch hervorragender Durstlöscher: Leichte Zitrusfrucht, leichte Herbe, absolut rund – und schnell leergetrunken.
Der Abgang ist leicht harzig und herb, aber absolut ohne zu kratzen. Im Nachgeschmack liegt die Zitrusbittere etwas am Gaumen und will dringend mit dem nächsten Schluck weggespült werden. Tolles Bier!