20:19 Uhr – Vor mit steht die nächste Sorte aus dem Hause Urban Monk. Heute wird es rot, das Bier ist nämlich ein rotes Vollbier namens Rusty Red. Spannend klingt, dass dieses Bier hopfengestopft ist, was für den Bierstil eher ungewöhnlich ist. Vielleicht also ein Rotbier nach meinem Geschmack.
Das Etikett greift in dunkelrotem Look die Rost-Optik auf, die der Name verspricht. Industrie-Design auf Papier würde ich das mal nennen, leider etwas unaufgeräumt. Die schwarze Schrift ist zudem auf dem dunklen Hintergrund kaum zu entziffern.
Das 5 Prozent starke Bier ist nicht so rot, wie erwartet. Es ist eher bernsteinfarben mit ordentlichem Kupferstich. Mit einer leichten Trübe, seinem kräftigen Glanz und dem leicht cremefarbenen, festen Schaum ist es dennoch wunderschön.
Den betörenden Hopfenduft bemerkt man schon beim öffnen der Flasche, nach dem Einschenken weht er in die Nase, ohne dass man sich dem Glas nähern muss. Süße tropische Frucht wie Ananas oder Grapefruit steckt da mit drin, aber auch eine ganze Menge holziger, herber Hopfenaromen und ein Hauch von Holunder. Dazu der süßlich-schwere Duft von Toffee. Optisch und in der Nase für mich ein 1a IPA, auch wenn es die Brauerei nicht so nennt.
Der erste Schluck kommt überraschend herb um die Ecke, gleichzeitig durch die viele Kohlensäure aber auch erstaunlich spritzig. Der Körper ist sehr schlank, fast schon ein bisschen dünn. Dadurch wirken die wuchtigen Hopfenaromen nach Pinie, Holzfass, Wald und Leder etwas überdimensioniert. Das Mundgefühl und der Geschmack wollen einfach nicht so richtig zusammenpassen. Ein leichtes, spritziges Bier, das aussieht und schmeckt wie was mächtiges Hochprozentiges. Das ist jetzt nicht per se schlecht, aber einfach unstimmig.
Im Abgang wird die Herbe etwas dumpf und flach. Der Nachgeschmack hingegen ist dann wieder erfreulich: Leicht fruchtig und blumig mit einer Spur von Honig, Traubenzucker und Kräutern. Sogar leicht rauchig wird es hintenraus noch.