20:51 Uhr – Das One Shot #3 von Dr. Gab’s habe ich mal richtig lange eingelagert, über zwei Jahre. Es ist ein Imperial Mild mit Vanille und hat 10 Prozent Alkohol. Darum bin ich guter Dinge, dass die Reifezeit ihm eher gut getan als geschadet hat. Die schwarze, kleine Dose ist mit einem grau-blassgelben Etikett beklebt, das mich nicht gerade vom Hocker haut.
Das Bier aus der Schweiz ist nicht komplett schwarz, aber schon nahe dran. Vielleicht mahagonifarben mit einer ganz leichten Note ins Rötliche. Schaum ist fast komplett Fehlanzeige. Man muss schon sehr schwungvoll einschenken, damit sich kurz ein cappuccinofarbenes, zartes Schäumchen bildet.
Der Geruch ist dann allerdings alles andere als zart. Nicht zu starker, gesüßter Kaffee gelangt zuerst in die Nase, dazu etwas Lakritze und Sauerteigbrot.
Der Antrunk ist weich und geschmeidig – und irgendwie tatsächlich mild. Ein cremiges Mundgefühl unterstreicht den kräftigen Körper des Bieres, ohne, dass es zu dick werden würde. Schöne Schokoladenaromen stehen im Vordergrund, aber auch dunkle Früchte, ein Hauch von Vanille und Rum. Mit steigender Temperatur wird das nicht mehr erhältliche Bier etwas herber, das betont die Alkoholnote etwas mehr.
Der Abgang ist weiterhin weich, zur herben Schokolade kommen nun Nüsse dazu. So erinnert das Bier doch leicht an einen schweren Nuss-Schoko-Likör. Nach einem kurzen, intensiven Finale am Gaumen nach dunkler Schokolade und Rumtopf flacht der Nachgeschmack tatsächlich relativ schnell ab. Tolles, aber heftiges Bier!