21:19 Uhr – Mal wieder was aus der Kategorie „hochinteressant“: Der Chocolate Porter der Schlössle Brauerei in Neu-Ulm ist eben nicht (nur) mit dunklen Malzen gebraut, die dem Bier eine Schokoladennote geben, sondern hier geht man einen anderen Weg: Dem Getränk wird 10 Prozent Limonade mit Schokoladengeschmack beigemischt. Ich mein – wer hat schon mal Limonade mit Schokoladengeschmack getrunken?! Ich starte aber direkt mit dem Biermischgetränk.
Das dunkelrote Etikett ist weiß beschriftet, in der Mittel ist auf weißem Grund die Zeichnung einer Kakaobohne zu sehen. Im Kontrast zur sehr modernen Anmutung steht der auf alt gemachte Schriftzug mit dem Brauereinamen. Schlichte Optik, aber doch auffällig. Gefällt mir gut.
Das Schokoladenbier ist dunkelbraun und erinnert optisch sofort an Cola. Es schäumt beim Einschenken kurz intensiv auf, der Schaum verschwindet aber innerhalb von Sekunden wieder komplett. Trüb und matt bleibt das Bier etwas traurig dreinblickend zurück, immerhin gefällt ein leichter Rotschimmer.
In die Nase gelangt auf jeden Fall Schokolade. Eher die Vollmilch-Version als die Zartbitter-Variante. Sprich: Es riecht süß, sogar leicht fruchtig. Mit geschlossenen Augen habe ich das Stück guttemperierte Schokolade zum Greifen nahe. Im Antrunk ist das Bier herber als gedacht und büßt dadurch etwas vom vollen Schokoladenaroma ein.
Dass dieses Bier starke 9,2 Prozent Alkohol hat, ist kaum zu glauben. Zu süffig und geschmeidig lässt es sich trinken. Nach und nach zeigt es zur wieder stärker werdenden Vollmilchschokolade Aromen von Nüssen und Traubenzucker. Ein Hauch von Rumtopf lässt aufblitzen, das hier eben doch Alkohol im Spiel ist. Insgesamt ein eher flaches Bier.
Der Abgang ist leicht holzig, fast mit leichter Rauchnote. Dennoch fließt das Schokobier saftig in den Hals und verbreitet nochmal seine Süße. Der Nachgeschmack ist eine Mischung aus Holznote, klebriger Süße und sogar leichter Chilischärfe.