21:02 Uhr – Mit der roten Schärpe, die quer über das golden glänzende Etikett verläuft, sieht der Erdinger Pikantus schon recht edel aus. Hoffen wir, dass der dunkle Weizendoppelbock da mithalten kann! Dunkelbraun ist er, der Pikantus, mit einem Hauch von Kastanienrot. Der cremefarbene Schaum ist üppig und locker, er hält ziemlich lange und zieht sich geräuschvoll und lebendig zurück.
In die Nase gelangen leichte Röstaromen, etwas feine Schokolade und der schwere Duft von getrockneten Feigen. Spuren von Süßholz und trockener Erde verleihen dem Starkbier eine gedämpfte Naturnote.
Der Antrunk ist sehr spritzig und das 7,3 Prozent starke Bier zunächst im Geschmack nicht so üppig und wuchtig, wie erwartet. Die Röstaromatik in Gestalt von dezenter Schokolade setzt sich fort, unterstützt wird diese Malzaromatik von Nuancen von Zimt und Süßholz. Dadurch wirkt das Bier recht fein und trocken.
Das weiche Mundgefühl sensibilisiert den Gaumen für die sehr reife Banane, die sich langsam, ganz langsam, nach vorne kämpft. Sie harmoniert natürlich perfekt mit der zarten Schokolade. Mit der Spur von getrockneten Feigen ist das wirklich sehr schön.
Auch der Abgang ist äußerst weich, die Röstaromen legen etwas an Herbe zu. Im Nachgeschmack sind viel geröstetes Getreide und vor allem dunkle Schokolade zu erkennen.