22:23 Uhr – Für einen seligen Schlaf gibt es heute als Schlummertrunk noch deine Schwarze Madonna, das ist das Mariahilfer Stout von Kössel Bräu in Eisenberg im Allgäu. Das dunkle Bier steckt in einer für diesen Stil doch eher ungewöhnlichen Gebindeform: Die Halbliter Bügelflasche. Auf dem dunkelblauen, silbern umrandeten Etikett, ist selbstverständlich eine strahlende Marienstatue zu sehen. Links davon eine Innenansicht der Mariahilfer Kapelle, rechts der Altar. Mit 5,5 Prozent Alkohol ist ist ein ziemlich leichtes Stout.
Auch die Farbe ist für ein Stout eher hell, wir sprechen von Kastanienbraun mit deutlichem Rotschimmer. Ein absoluter Traum ist die üppige, cremefarbene Schaumschicht. Sie ist äußerst feinporig, wird aber von größeren Blasen durchbrochen.
In die Nase steigen dezente Aromen von geröstetem Getreide und dünnem Kaffee, dazu auch etwas Holz, Nüsse und nasses Vollkornbrot.
Der Antrunk ist relativ leicht, der Körper des Bieres ist eher schlank. Aromatisch drängen Nüsse nach vorne, ich schmecke vor allem Walnüsse. Das passt ganz gut zu einer deutlichen Restsüße und den sanften Aromen von schwachem Kaffee. Der Geschmack von geröstetem Getreide erinnert mich in Kombination mit der leichten Süße irgendwie ein bisschen an so Cola aus dem Biomarkt, die nicht nach Cola schmeckt, sondern irgendwie zu gesund.
Die Nüsse passen ganz wunderbar in diese geschmackliche Gesamtkomposition. Zu den Walnüssen kommen jetzt auch noch Mandeln. Die Röstaromatik wird immer deutlicher, dadurch steigt auch die Herbe etwas an. Aber in einem absolut passenden Rahmen. Sie ist auch im Abgang dominant, bevor sich im Nachgang wieder die Walnüsse zeigen. Diese braune Haut, die die Walnusskerne umhüllt, kennt ihr die? Die hat so eine nussige Bittere, ein bisschen auch wie Rucola, genau so klingt das Stout aus dem Allgäu nach.