20:11 Uhr – Wahrlich unauffällig ist das Etikett des Rotbiers aus dem Hopfengarten Bamberg. Ich weiß nicht, ob das Bier beim Kauf noch so neu war, dass es noch kein Etikett gab, oder ob es sich um eine Probecharge gehandelt hat; auf jeden Fall klebt auf der Flasche nur ein kleiner Aufkleber mit dem Namen des Bieres, den Zutaten und dem Alkoholgehalt (5 Prozent).
Deutlich schöner ist dann das Bier selbst: Bernsteinfarben mit einem leichten Hang ins Orange, sehr trüb und mit halbwegs beständigem, gelblichem und cremigem Schaum. Der Duft ist frisch und blumig, auch fruchtige Aromen von grüner Melone und Steinobst kommen in die Nase.
Im Antrunk überrascht das Rotbier, es ist nämlich süß-sauer und erinnert an süße Esszitrone und harte Melone. Und da bin ich mir jetzt gar nicht sicher, ob dieses Bier sauer sein soll, oder ob es tatsächlich ungewollt in der Flasche sauer geworden ist. Es kommt mir nämlich schon komisch vor, dass ein fränkisches Rotbier derart in die saure Richtung geht. Honigwein und eine klare, fruchtige Säure dominieren den Geschmack. Der Malzkörper ist angenehm, Kohlensäure ist eher wenig vorhanden.
Der Abgang ist in erster Linie süß, aber mit einem Schuss Fruchtessig, der am Gaumen reibt. Zurück bleiben ein trockener Mund mit deutlicher Säure und ein ratloser Biertester.