22:09 Uhr – Das Bier der 1140 gegründeten Klosterbrauerei Postel im belgischen Mol wird schon lange nicht mehr dort gebraut. 1943 musste nämlich der kupferne Braukessel verkauft werden. Was für eine traurige Geschichte. Heute wird das Bier von der Brauerei Alken Maes in Opwijk gebraut. Auf dem blauen Etikett des Tripels sind in einer golden eingefassten Raute aber nach wie vor der Name Postel, ein Kirchturm und ein Klostergarten zu sehen.
Dunkelgold und leicht getrübt bettet sich das Starkbier mit 9 Prozent Alkohol unter eine strahlend weiße, grobporige Schaumschicht. In die Nase gelangen süßliche bis würzige Eindrücke von Apfel, Koriander, Banane und Pfeffer.
Der erste Schluck täuscht für Millisekunden Süße vor, geht dann aber sofort in eine säuerliche Herbe über. Erstaunlich ist die Leichtigkeit dieses Bieres – man erinnere sich an die 9 Prozent Alkohol. Geschmacklich können diese sich allerdings nicht ganz verstecken, ein bisschen Alkohol schwingt nämlich schon mit. Dazu gelber, überreifer Apfel.
Interessant ist, dass dieses Bier im Mund gar nicht so extrem aromatisch ist. Erst im Abgang und vor allem im Nachgeschmack legt es richtig los. Im Abgang dominiert eine fruchtig-süße Säure, die wieder sehr an gelben Apfel erinnert. Dann kommt aber sofort eine richtig breite, krautige Bittere. Auch der Apfel wird dadurch saurer, außerdem sind nun Alkohol und Hefe deutlich zu schmecken. Im Nachgeschmack legt sich die Hefe sehr trocken auf den Gaumen, sie erinnert an bitteren Brotteig. Außerdem wird es im Bauch schön warm.