17:48 Uhr – Heute kommt mal wieder ein Weißbier aus einer bayerischen Weissbierbrauerei ins Glas, und zwar die Weisse von Kuchlbauer aus Abensberg in Niederbayern. Wissenswert zu dieser Brauerei ist, dass seit 2014 auf dem Betriebsgelände der Kuchlbauer-Turm steht, ein vom Künstler Friedensreich Hundertwasser geplantes Gebäude im für den Künstler so typischen Stil. Eher stilschwach ist dagegen des dunkelgelbe Etikett des Bieres, das etwas aus der Zeit gefallen wirkt. Zu sehen ist schlichtweg das Logo der Brauerei, auf dem eine Frau in Tracht, mit roter Bluse, gelbem Rock und weißer Haube, einen überschäumenden Bierkrug hält.
Dunkelgelb, fast schon bernsteinfarben ist die Kuchlbauer Weisse, mit sehr viel sichtbarer Kohlensäure, schön gleichmäßig hefetrüb und mit einer feinen Mütze von dunkelweißem, extrem stabilem Schaum bedeckt. Der Geruch ist sortentypisch: Viel reife Banane, deutlich brotige Hefe, aber auch eine minimale Röstnote.
Dieser Eindruck setzt sich im Antrunk fort: Viel Banane, ein paar würzige Noten von Nelke und sogar etwas Pfeffer, dazu etwas zurückhaltender die Süße einer reifen Aprikose. Das Bier ist spritzig und hat doch einen wunderbar weichen, sanften Körper. Durch eine Nuance von Menthol kriegt das Weißbier noch einen weiteren Frischekick. Der trockene Getreidegeschmack wird von abermals viel Banane toll abgerundet.
Auch im Abgang findet man – natürlich – viel breite Banane. Aber die Nelke und eine leichte Hopfenherbe bringen hier nochmal Würze in den Endspurt. Diese Würze, wieder mit leichter Pfeffrigkeit, legt sich dann auch zusammen mit trockenen, nach Banane schmeckenden Heferesten, an den Gaumen. Schöner Weißbiervertreter!