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Abgekühlte Leidenschaft

21:36 Uhr – Noch aus dem letzten Jahr, aber garantiert noch gut trinkbar: Der Techtelmechtel Eisbock von Schäfflerbräu aus Missen im Allgäu. Ein weiteres Bier aus der Craft-Beer-Serie der Brauerei, das ich schon im Spätsommer bei Bier-Tastings eingesetzt habe. Zur Geschichte des Eisbocks möchte ich mich hier nicht weiter auslassen, spannend an dieser Version ist sicherlich die Hopfung mit den fruchtigen Sorten Mosaic, Simcoe und Centennial.

Das Etikett setzt die Techtelmechtel-Serie fort, diese Mal in einem eisigen Hellblau. Das passt ja auch ganz gut zum Eisbock.

Dunkel bernsteinfarben und sehr trüb ist er, der Eisbock von Schäffler. Trotz der wilden, feinen Kohlensäure hält sich die hallbraune, dünne Schaumschicht nur recht kurz. In die Nase gelangen trockenes Getreide und frisches Brot, dazu schwerere Noten von eingelegten Früchten und auch ein Hauch von Alkohol. Ein intensiver Malzgeruch.

Der Antrunk ist vollmundig, keine Überraschung bei 10,5 Prozent Alkohol. Das weiche Mundgefühl gefällt mir sehr gut, aromatisch erinnert das Techtelmechtel erstmal an nasses Holz. Die weiterhin vorhandene Getreidenote und die Fruchtigkeit von Rumtopf verleihen dem Bier auch Süße. Für die Herbe sorgt hier weniger der Hopfen als vielmehr eine strenge Alkoholnote.

Während das Bier in jeder Hinsicht stark ist, verläuft der Abgang erstmal unspektakulär. Aber schon nach einem Wimpernschlag, mit einsetzendem Nachtrunk, ändert sich das: Der Alkohol dominiert nun Vollendens, es fühlt sich eher nach einem milden, klaren Schnaps an als nach einem Likör.

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