19:18 Uhr – Auf dem Lechweg Bier von Vilser Bergbräu ist auf sandfarbenem Hintergrund in dunklem Grün eine Hopfenpflanze gezeichnet, bei der ungewöhnlicherweise das Laub im Vordergrund steht und nicht die Dolden. Dass auch das Brauereilogo etwas kleiner und ebenfalls grün ausfällt, dürfte der Tatsache geschuldet sein, dass dieses unfiltrierte Vollbier für den Verein Lechweg gebraut wird.
Das Bier ist ungewöhnlich hell, die Bezeichnung als helles Strohgelb ist eher noch übertrieben. Es sieht schon sehr dünn aus, wie ein leichtes, saures Radler. Die Schaumkrone ist herrlich cremig, sehr feinporig und leuchtend weiß. Dass das naturtrübe Bier doch sehr klar ist spricht für eine anständige Reifung.
In der Nase vermengen sich angenehme Düfte von frisch gebackenem Brot mit einer sanften Hopfenwürze, die an eine sommerliche Bergwiese erinnern. Der erste Schluck fließt außerordentlich weich in den Mund – gelobt sei das Tiroler Bergwasser. Dann überrascht eine raue Herbe, die der liebliche Geruch nicht unbedingt angekündigt hatte.
Die Bergwiese ist also definitiv keine Blumenwiese, sondern eine rustikale Kräuterwiese, auf der auch schon ein bisschen Heu liegt. Dennoch schimmern die süßen Töne von hellem Malz durch. Im Abgang kommt sogar noch ein bisschen säuerlich-bittere Zitrusfrucht dazu, vielleicht auch ein wenig grüner Apfel. Im Nachgeschmack sind am Gaumen wieder bittere Gartenkräuter dominant, die sich sehr lange dort halten.