21:25 Uhr – Ich will nicht angeben, aber das Milkshake Kveik IPA, das ich im letzten Herbst gebraut habe, ist schon ganz schön gut angekommen. Die tropische Fruchtbombe habe ich damals Urlaub Daheim getauft, wir standen am Anfang eines langen Lockdowns und der Jahresurlaub musste notgedrungen ohne Fernreise über die Bühne gehen.
Weil es mich natürlich freut, wenn meine Biere gut ankommen und ich das Urlaub Daheim auch selbst gerne getrunken habe, habe ich es dieses Jahr nochmals gebraut. Mit ganz leicht veränderter Rezeptur, an den Hopfensorten habe ich ein bisschen gedreht. Neben Citra und Galaxy sind dieses Mal auch Callista und Mandarina Bavaria in die Würze gewandert.
Dunkelgold und völlig blickdicht getrübt füllt das IPA mein Glas, darüber baut sich üppig ein strahlend weißer, teils luftiger, teils fester Schaumberg auf. Lebhafte Kohlensäure ist erst mit einem prüfenden Blick zu finden, was natürlich auch an der Trübe des Bieres liegt.
Der fruchtige Geruch nach tropischem Obst und Zitrusfrüchten ist betörend. Maracuja, Mango, Ananas und Limette geben den Ton an, tatsächlich hat der Mandarina Bavaria aber auch eine deutliche Mandarinennote in den Geruch gezaubert.
Der Antrunk ist cremig weich – Milkshake eben. Die intensive Süße nimmt die hopfigen Fruchtnoten wunderbar auf und sorgt für ein tropisches, sanftes Mundgefühl. Das Urlaub Daheim ist eine absolute Fruchtbombe, mit der feinen Kohlensäure schmeckt es wirklich beinahe wie eine cremige Limonade.
Erst nach einigen Schlücken bringt eine leicht herbe Note Zitrone und Grupefruit ins Spiel. Im vom Milchzucker gesüßten Malzkörper sind diese Töne aber so gut einbettet, dass man kaum von Bitterkeit sprechen kann. Auch der Abgang ist äußerst weich, im letzten Moment blitzt eine leichte, zitrusartige Säure auf. Zitrusfrüchte sind es dann auch, die den vollen, leicht grasig-herben Nachgeschmack bestimmen.
Wenn ihr mich fragt: Das Bier ist auch beim zweiten Mal wieder großartig geworden!