13:29 Uhr – Bügelflasche, kartonfarbenes Etikett, darauf ein Gemälde. Es zeigt einen Hut- und Schnauzbartträger, der in einer Allgäuer Kulisse mit der Sense die goldene Gerste auf einem Feld schneidet. Prominent platziert ist auf dem Allgäuer Ökobier von Hirschbräu Sonthofen natürlich auch das grüne Ökosiegel.
Im Glas ist das Allgäuer Ökobier eine Augenweide: Dunkelgold, unter einer üppigen Schaumschicht, sichtbare Kohlensäure durchzieht das getrübte Getränk. Der Geruch ist malzig süß, das Getreide steht hier sehr im Vordergrund. Die Süße geht sogar so weit, dass ein sehr süßer, flüssiger Honig recht präsent ist.
Auch im Antrunk ist dieser Honig sofort wieder da, wenn auch etwas gedämpfter in der Süße. Ich muss an Honigwaben denken. Das 5,2 Prozent starke Export hat einen sehr angenehmen, fülligen Körper und wird dank der Süße und der Spritzigkeit zu einem sehr gut hinterlaufenden Durstlöscher.
Mit der Zeit kommen etwas trockene Hefetöne von süßem, gelbem Apfel zum Honig, das Malz liefert ebenfalls eine Süße von frisch gebackenem, hellem Bauernbrot. Die Hopfengabe kann all das ein Stück weit mit einer zarten Würzigkeit von Stroh ausgleichen, auch wenn dessen Geschmack mich immer noch an Honig erinnert.
Der Abgang gewinnt noch ein wenig an Herbe dazu, es geht jetzt sogar leicht in Richtung Zitrone. Aber wirklich nur ganz leicht. Im Nachgeschmack legt sich eine leichte, strohige Bittere an den Gaumen, an dem sich auch eine Spur von Honig festsetzt.