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Elefant auf Koffein

17:48 Uhr – Bei ungemütlichem Schneegestöber ist es immer eine gute Idee, sich mit einem exotischen Urlaubsmitbringsel warme Gedanken zu machen. Mal schauen, wie gut mir das mit dem Chang Espresso Lager aus Thailand gelingen wird. Die dunkelgrüne Dose mit der ungewöhnlichen Füllmenge von 490 Millilitern zeigt im oberen Bereich zunächst das Brauereilogo, das man vielleicht im Asiarestaurant schonmal gesehen hat: Zwei weiße Elefanten, zwischen ihnen eine Palme. Darunter steht, umzingelt von reichlich goldener Verzierung, dass es sich um ein Coffee infused Beer handelt, das 4,8 Prozent Alkohol hat. Da die Angaben auch auf Englisch auf er Dose stehen, weiß ich auch, dass neben Kaffeebohnen aus Thailand, Laos und Vietnam auch Reis in dieses Bier gewandert ist.

Im Glas sieht es ungefähr so aus, wie man sich eine Mischung aus hellem Lagerbier und Espresso vorstellt. Und das meine ich auf keinen Fall negativ. Es entsteht ein schönes, klares Kastanienbraun mit cremefarbenem Schaum, der beim Einschenken rasch anwächst, aber auch schnell wieder fast komplett verschwindet.

Klar, dass man den Kaffee riechen kann. Aber man hat nicht das Gefühl, dass hier ein schwarzer Kaffee vor einem steht. Zu sehr werden die Röstaromen von einer cremigen Süße gebremst. Ich bin hier eindeutig bei Sahnebonbons. Also maximal leichter Milchkaffee mit einem guten Schuss Karamellsirup. Ich muss sagen, dass ich den Geruch sehr mag.

Der Antrunk ist etwas lasch, dem Bier fehlt es deutlich an Körper. Wo soll der bei einem leichten Reisbier mit Kaffee aber auch herkommen? Nach einem Moment Geduld ist das Sahnebonbon aber wieder da, jetzt mit etwas nussigeren Aromen und mit einem Hauch von hellem Malz. Mit der Karamellsüße und dem Geschmack von Milchkaffee hat das zwar nur noch sehr wenig mit Bier zu tun, aber ich mag es ganz gerne.

Während der Geruch herrlich bleibt, nimmt der Geschmack mit zunehmender Zeit und Temperatur leider doch etwas ab. Das ist sehr schade, denn eigentlich möchte man das Bier eher langsam trinken. Im Abgang zeigen sich herbe Röstaromen, die wohl aus den Kaffeebohnen kommen. Auch diese werden aber von einer weichen Süße umspielt, sodass die Bittere nicht großartig auffällt. Im Nachgeschmack ist dann wieder das Sahnebonbon da, das mir so gut gefällt.

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