17:38 Uhr – Als recht großer Fan der Biere von Blech.Brut freue ich mich ausgesprochen auf das, was mir das Tile692 New England IPA gleich anbieten wird. Die Dose ist diagonal in eine jeweils grüne und eine gelbe Fläche aufgeteilt, beide Farben erscheinen etwas ausgeblichen. Klein steht in Rot der Name des Bieres auf dem grünen Teil. Ein Kunstwerk ist dieses Design vielleicht nicht, aber schon wieder so einfach unaufgeregt, dass man sich die Dose genauer angucken will.
Dunkelgelb und absolut blickdicht-trüb liegt das Neipa im Glas unter einem cremigen, feinporigen und schneeweißen Schaum. Ein unglaublich tropischer Geruch schlägt einem entgegen, vor allem Ananas und Mango, etwas Limette, aber auch herbe Töne von Kiefernnadeln.
Butterweich schmiegt sich das Tile692 in den Mund. Die fruchtigen Aromen von Aprikose, Maracuja, grüner Melone, Limette und Ananas sind sofort präsent. Das ist wirklich mal wieder ein Schauspiel der Früchte. Es wird allerdings nicht süß, denn neben einer leichten Alkoholnote (7,1%!) hat das Bier eine deutliche, fast schon stachlige Hopfenherbe. Die sorgt für kräuterige, waldige, harzige Noten und dafür, dass man sich das Bier nicht wie eine Saftschorle in den Rachen schüttet (dafür ist es auch zu teuer).
Mit steigender Dauer und Temperatur wird das fränkische Bier immer vollmundiger, schwerer, herber und von der Fruchtigkeit her geht es immer mehr in Richtung säuerlichen Früchten, milde Blutorange und Stachelbeeren kann ich nun erahnen. Der Abgang ist leicht rau und herb, hier zeigen sich eher die Schalen der genannten Früchte. Im Nachgang legt sich eine tropische Trockenheit zusammen mit einem Hauch von hellen Nüssen in den Mund. Hervorragend!