16:50 Uhr – Ich habe schon alkoholfreies Bier mit ein bisschen Restalkohol getrunken, komplett alkoholfreies Bier und auch leichtes Bier. An ein alkoholarmes Bier kann ich mich allerdings nicht erinnern. Das Bamberger Heinzlein Helles Bier mit seinen 0,9 Prozent und 10 kcal pro 100 Milliliter ist also wohl die Premiere. Gebraut wird das wiederentdeckte Traditionsbier von Heller-Bräu, also der Brauerei, die eigentlich ja für das Schlenkerla Rauchbier berühmt ist.
Die Halbliter-Euroflasche sieht mit ihrem blau-weißen Etikett schwer nach Bayern aus. Die klaren Flächen und Schriften sowie das saubere Logo und ein Gersten-Icon geben der Flasche einen modernen Look, lediglich das auf alte Art geschriebene ‚Heinzlein‘ erinnert an die Tradition. Gefällt mir ganz gut.
Das alkoholarme Bier unterscheidet sich optisch nicht von einem anderen Bier. Strohgelb und recht klar liegt es unter einer feinen und standhaften Schaumschicht, die von auffallend vielen und großen Kohlesäurebläschen gespeist wird. Beim Geruch unterscheidet es sich dann aber doch deutlich von einem normalen Hellen: Es riecht nach älterem Getreide und Sauerteig, auch ein bisschen nach Konservenwurst und etwas nach geräuchertem Lachs. Wird sich hier in etwa etwas Schlenkerla-Rauch in diese Flasche geschlichen haben?
Ganz klar ja, kann man nach dem ersten Schluck sagen. Im ersten Moment fällt die dünne Leichtigkeit des Bieres auf, es fühlt sich im Mund an wie Wasser und schmeckt eigentlich auch so. Nach kürzester Zeit kommt dann aber ein durchaus intensives Raucharoma von geräuchertem Schinken und Lagerfeuer durch.
Hinten raus kommt tatsächlich ein schönes Hopfenaroma durch den Rauch, das mich absolut an getrocknete Hopfendolden erinnert. Die bringen eine trockene, grasige Würze und eine leichte Herbe. Spätestens im Abgang wird’s dann aber wieder rauchig und im Nachgeschmack fühlt sich der Mund nach kaltem Aschenbecher an.