21:21 Uhr – Auf die Nacht in wird es heute noch verrückt und vielleicht sogar knusprig! Vor mir steht nämlich eine Dose von Siren Craft Brew aus dem englischen Reading, unweit von London. Die Dose gefällt mir mit ihrem räumlichen Design aus verschiedenfarbigen, karierten Flächen, die in eine gedecktes Blau übergehen, über dem diamantenförmige Objekte fliegen, sehr gut. Die Farben passen gut und man kann sich mit der Optik beschäftigen – auch wenn sich mir die Aussage oder der tieferen Sinn nicht erschließen. Unbedingt erwähnt werden muss noch, dass die Oberfläche der Dose rau ist. Sie liegt also sehr interessant in der Hand und es gibt auch etwas zu erfühlen.
Kommen wir zurück zum Inhalt, der ist nämlich auch spannend: Ein Granola Coaster Coconut & Almond Granola Brown Ale. Doppelter Granola-Knupser also, dazu finden sich auf der Zutatenliste auch Hafer, Kokosnuss, Orangenschalen und Mandelextrakt. 6,5 Prozent Alkohol hat das gute Stück.
Brown Ale passt schon mal. Das britische Bier legt sich in lupenreinem Kastanienbraun unter einen hellbraunen, sehr standhaften und feinen Schaum, durch den man die lebhafte Kohlensäure hören kann. Beim Geruchstest fallen zuerst die Röstaromen von dunklen Malzen auf, die von einem schweren Duft nach Ahornsirup, Orangeat und nassem Holz abgelöst werden. In diese Richtung passen auch die Aromen von trockener Kokosnuss und Nüssen im Allgemeinen. Leichter Kaffee gelangt ebenfalls in die Nase.
Das Mundgefühl ist flüssig-leicht, die Röstaromen fallen wieder zuerst auf, erinnern jetzt aber etwas an Schokolade. Dazu passen natürlich perfekt die Nüsse, die sich sofort zeigen. Zusammen ist alles sehr, sehr weich, fast cremig, wenn es sich im Mund vermengt (wobei ja in der Dose auch schon alles zusammen war…).
Ein sehr komplexes Bier. Die deutlichen Nussaromen kommen wohl sowohl von den gerösteten Malzen als auch vom Mandelextrakt. Die Kokosnuss fällt mir gar nicht so sehr auf, von ihr dürfte das leicht holzige kommen, was aber nicht schlimm ist, weil das Bier sehr nass (=nicht trocken) wirkt. Die Orangenschalen sorgen für eine ganz leichte Zitrusnote, die man fast suchen muss. Allerdings ist da auch eine klare Bitterkeit, die dann doch an Orangen- oder Grapefruitschalen erinnert.
Hinten raus fügen sich die Aromen zu einem nussigen Barrique-Geschmack zusammen, der sogar ein bisschen an Cognac erinnert. Im Abgang tauch nochmal die Nussschokolade auf, aber jetzt mit einer deutlichen Herbe, die im Nachgeschmack zunächst ihre Zitrusaromen und dann eine nussige Alkoholnote entfaltet.