20:47 Uhr – Tyr ist der Gott des Kampfes, ihn zeichnet sein riesiger Mut aus. Mit seinem Schwert hat er allerlei böse Höllentiere und andere Götter erlegt. Auch auf dem Etikett des Warrior IPA der Wacken Brauerei sehen die Buchstaben des Wortes TYR wie eine frische Blutspur aus. Der Gott selbst ist in einer schwarz-weißen Zeichnung abgebildet. Er trägt einen geschmückten Helm, einen Backenbart, einen luftigen Umhang und eine Beinrüstung. In der linken Hand hält er sein Schwert, in der rechten ein Schild.
Das IPA selbst ist ebenfalls von einer dunklen roten bis rotbraunen Farbe. Schön sind auch der feine kupferfarbene Glanz im letzten Abendlicht und der cremefarbenen, sehr feine Schaum.
Der Geruch passt dann gar nicht so zum blutrünstigen nordischen Krieger. Er ist nämlich äußerst lieblich! Schwere Fruchtaromen von überreifem Steinobst, eine süße Karamellnote und der Geruch von im Fass gereiftem Süßwein steigen in die Nase. Eine Explosion!
Geschmacklich merkt man dem Bier seine 8,3 Prozent Alkohol dann doch gleich an, das ist ein ganz schönes Brett. Da ist weiterhin das Steinobst zu finden, vor allem Pflaumen. Aber auch die leichte Bitterkeit von Orangenschalen kann ich verorten. Mit der zurückhaltenden Süße von braunem Zucker erinnert das Tyr sogar ein bisschen an gut durchgezogenen Rumtopf. Auch der Abgang hat etwas von einer Spirituose, denn eine würzige Schärfe kratzt am Gaumen.