15:57 Uhr – Im letzten Winter hatte ich das Hoppy White Winter gebraut, hauptsächlich, um den Hopfenvorrat etwas abzubauen. Neben der intensiven und bitteren Hopfenaromatik hatte mir dieses Bier aber vor allem wegen des schönen Malzkörpers und seinem cremigen Mundgefühl gefallen. Darum entstand die Idee, das Bier so ähnlich nochmal zu brauen, aber das Hauptaugenmerk nicht mehr auf den Hopfen zu legen. Weil ein Bier aus drei Getreidesorten ja jeder kann, habe ich mich für ein Vierkornbier entschieden: Gersten-, Weizen-, Hafer und erstmals Dinkelmalz kamen zum Einsatz. Beim Hopfen habe ich neben Dolden aus dem eigenen Garten auf ein bisschen Yellow Sub zur Kalthopfung gesetzt.
Im Glas ist das Ährensache Vierkornbier matt dunkelgelb, völlig trübe und zeigt doch einen leichten Glanz. Der Schaum ist sehr fein und sehr weiß, dazu auch sehr langlebig. In die Nase gelangt ein säuerlicher, schwerer Duft nach Zitronen, Kräutern, Weißbrot und Hefe.
Der Antrunk ist sehr erfrischend. Neben den säuerlich-herben Aromen von ZItronenzeste kommt vor allem viel Nelke ins Spiel, dazu eine dezente und nussige Kräuterbittere, die an Rucola erinnert. Das Mundgefühl ist cremig weich, leichte Süße führt zu Karamell und Brot. Im Abgang schmeckt das Selbstgebraute leicht herb, die Zitronenschalen geben den Ton an. Der Nachgeschmack ist hefig-würzig, es dominiert die Nelke und irgendwie ist auch Mehl zu erkennen.
Hier hat die belgische Weißbierhefe auf jeden Fall ganze Arbeit geleistet und jede Menge Nelke ins Bier gezaubert und auch ein paar Kräuter. Der Yellow Sub-Hopfen sorgt für etwas Zitrus, das Malz für einen brotigen Eindruck und ein herrliches Mundgefühl.