Zum Inhalt springen

Doppelwumms

20:59 Uhr – Für einen starken Start ins Wochenende gönne ich mir heute das Imperial IPA von Weiherer (Brauerei Kundmüller) aus Franken und Fat Head’s aus Ohio. Eine deutsch-amerikanische Co-Produktion mit 9 Prozent Alkohol, die dazu noch in der Halbliterflasche verteilt wird. Das Etikett ist klar im Stil von Weiherer gehalten: Viel Schwarz, dezentes Brauereiloge und ein dunkelgelber Balken mit dem Namen des Bieres. Vielleicht sieht das Design auf dem US-Markt aber ganz anders aus. Einschenken werde ich in ein Glas der lettischen Brauerei Labietis, weil das Logo so gut zu Imperial passt.

Das IPA ist schön bronzefarben, gleichmäßig getrübt und mit einer dunkelweißen, extrem cremigen Schaumkrone gesegnet. In die Nase gelangen logischerweise starke Hopfennoten, allen voran Pinien und Nadelwald. Dazu kommt eine leichte Zitrussüße und irgendwie auch ein Hauch von Erdbeeren.

Im Antrunk ist sofort eine knackige Herbe da, die sehr an Tannennadeln und bittere Kräuter erinnert. Dem Körper mit seinen malzigen Karamellnoten merkt man zwar an, dass es wohl kein Leichtbier ist, die tatsächliche Stärke ist aber schön eingebettet. Diese ganz leichte Süße, die ein bisschen nach Sahnebonbon schmeckt, ist hier eine fast unscheinbares Highlight. Die Herbe entwickelt sich etwas hin zur Grapefruit, aber wirklich nur bis zum Weißen der Schale. Von richtiger Fruchtigkeit oder gar dezenter Süße keine Spur.

Weil sich Zunge und Gaumen an die Bittere gewöhnen (und der halbe Liter ihnen dafür Zeit gibt), ist der Abgang zwar noch herb mit weiterhin sehr waldigen Aromen, es fällt aber nun noch mehr der Malzkörper auf, ohne besonders süß zu werden. Ein schönes, recht klassisches IPA mit ordentlich Wumms, waldigen Bitternoten, ein bisschen Frucht und Karamell.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert