22:06 Uhr – BernardiBräu wird von mir nicht nur für die außerordentlich tolle Location am Grünten geschätzt, sondern auch für die schnörkellose und doch hervorragende Braukunst klassischer deutscher Bierstile. Warum also nicht den SteinBock, das dunkle Bockbier mit 7 Prozent Alkohol, testen? Auf der kleinen Bügelflasche klebt das bekannte Etikett mit dem großen B, Schattierung und Stern sind dieses Mal blau.
Der SteinBock ist kastanienfarben mit klaren Tendenzen ins Dunkelrote. Die schmale, cremefarbene Schaumschicht bedeckt das Getränk ausdauernd. Auch wenn das Bier fast blickdicht ist, hat man den Eindruck, dass es klar ist.
Der Geruch ist intensiv und trocken malzig, aber ohne schwere Röstaromen. Beim zweiten Riechen fallen deutlich verschiedene Nüsse auf, Mandeln, Walnüsse und sogar Cashews. Dazu kommen getrocknete Früchte und aromatisches Stroh. Kurz gesagt: Das scheint flüssiges Studentenfutter zu sein.
Der erste Schluck ist geschmeidig weich. Die nussigen Aromen setzten sich nahtlos fort, eigentlich sind sie sehr mild, ganz leicht merke ich das Kitzeln auf der Zunge, das Haselnüsse bei mir auslösen. Selten hatte ich ein Bier, bei dem die Farbe so wunderbar zum Geschmack gepasst hat.
Langsam setzt eine schwache aber breite Herbe ein, die hier von den dunklen Malzen kommen dürfte. Die milden Nüsse bleiben das bestimmende Element, langsam kommt aber auch etwas an der Sonne getrocknetes Bergheu dazu.
Der Abgang ist, ich wiederhole mich, weich und mild. Wegen Nuancen von Alkohol könnte man beinahe an einen edlen Nusslikör denken. Der trockene Nachklang lässt sofort den nussigen Speichel zusammenlaufen. Ein dunkler Bock, der meinen Daumen nach oben verdient hat!