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Geräuschvoll

22:03 Uhr – Auf der Dose ist eine stilisierte Hügellandschaft am Wasser zu sehen. Die runden, größtenteils in gedeckten Farben dargestellten Hügel spiegeln sich in einer blauen Fläche. Am Himmel ist zwischen Wolken die Sonne zu sehen, auch Regen oder Schnee fällt herab. Ein interessantes Design auf dem Imperial Stout von Fuerst Wiacek, das Sounds Good heißt und 12,2 Prozent Alkohol hat. Gebraut ist es unter anderem mit Kakao und Pecan, was ich zugegebenermaßen erstmal googlen musste: Die Pekannuss ist in Nordamerika beheimatet und der Walnuss ähnlich.

Das Bier aus Berlin ist sehr dunkelbraun, fast schwarz. Beim Einschenken meine ich einen dunkelroten Schimmer erkannt zu haben, den ich aber im Glas nicht mehr finde. Der wenige braune Schaum verschwindet schnell. Beim Schwenken ist eine feine Kohlensäure zu sehen.

In die Nase gelangt ein intensiver Duft von gehaltvoller Schokolade. Hier ist nicht die tiefschwarze, herbe Schokolade zu erkennen, sondern eine süße Schokolade mit einem erheblichen Fettanteil. Daneben kann ich auch dunkle, getrocknete Früchte wie Pflaumen und Trauben erkennen. Auch ein Hauch von Walnuss – oder vermutlich Pekannuss – ist zu finden.

Der Antrunk ist extrem weich. Vor lauter Geschmeidigkeit dauert es einen kleinen Moment, bis die Zunge überhaupt Aromen wahrnimmt. Die Schokolade ist wieder da, jetzt aber begleitet von einer kräftigen Herbe. Diese Herbe wird von einer alkoholischen Säure, die am Gaumen kitzelt, noch unterstützt.

Mit steigender Temperatur und steigender Bittertoleranz wird das Imperial Stout langsam süßer. Die fetten Nüsse zeigen sich langsam, aber auch eine Fruchtigkeit von eingelegten Pflaumen, Aprikosen und sogar eine Spur von Ananas. Daneben erinnert es mich aber vor allem an Zuckersirup, dieses zähflüssige, dunkle Zeug. Bei all diesen Beschreibungen darf man aber nicht vergessen, dass das alles dominierende Element nach wie vor die karamellig-süße und doch dunkel Schokolade mit ihren bitteren Röstaromen ist.

Kleiner Zwischenstand. Es sind inzwischen fast eineinhalb Stunden vergangen, und ich habe immer noch Bier im Glas. So viel zur Trinkgeschwindigkeit beim Sounds Good. Was nicht heißen soll, dass es nicht schmeckt. Aber eher was für den langsamen Genuss.

Im Abgang ist das Bier weiterhin herrlich weich. Mit Schokoladengeschmack läuft das Bier wie Kakao den Hals hinab. Aber Kakao mit Schuss: Eine spürbare alkoholische Note mit Ausläufern in Richtung Frucht ist mit dabei. Der Nachgeschmack ist ebenfalls kurz alkoholisch, dann aber vor allem trocken mit einem lang anhaltenden Belag von Kakaopulver am Gaumen.

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