21:43 Uhr – Das Bett ist frisch bezogen, ich bin frisch geduscht und habe schon den frisch gewaschenen Schlafanzug an. Ein richtig kommoder Abend. Passend dazu gibt es als Schlummertrunk das Kommod Kveik Double IPA von Blechbrut mit stattlichen 8,2 Prozent Alkohol. Die Dose in ihren hellen Rot- und blassen Rosatönen in Aquarelloptik sorgt auch für wohlige Wärme, fast ein leicht kuscheliges Gefühl. Und das nur vom Anschauen der verwässerten Struktur, die an Rosenblätter erinnert.
In völlig trübem, hellem Bernstein füllt das IPA das rundliche Bierglas, bedeckt ist es von einer unglaublich feinporigen, weißen Schaumschicht. Die ist äußerst stabil, einfach perfekt, und wird von feiner Kohlensäure gespeist. Der markante Hopfengeruch schlägt mir schon aus der Ferne entgegen: Etwas Zitrus, ganz viel Mango, aber auch würzige, harzige Töne und eine leicht blumige Parfümiertheit.
Der Antrunk überrascht mit würziger Herbe und waldigen, harzigen Aromen. Fichtentriebe, frisches Quellwasser und Baumharz sind meine Eindrücke. Erst beim zweiten Schluck trauen sich auch die Früchte wieder hervor: Die Mango bleibt präsent, durch die Bittertöne geht es nun aber auch in Richtung Grapefruit, noch harten Aprikosen oder noch nicht ganz reifer Ananas. Eine minimale Alkoholnote in Kombination mit etwas beerigen Spuren führt mich auch zu einem Schuss Rumtopf. Die Hopfensorten Simcoe, Mosaic und Citra leisten hier auf jeden Fall gute Arbeit.
Mit der kantigen Herbe und etwas Säure bewegt sich das Kommod mit der Zeit immer mehr in Richtung Blutorange. Im Abgang wird die Bittere noch etwas intensiver und rauer, frisch geschnittenes Gras kommt dazu, auch Schärfe von Pfeffer und Ingwer. Der letzte Eindruck im bereits trockenen Mund ist hefig und recht alkoholisch.